Freitag, 29. Juni 2012

Es ist Zeit für eine Revolution

Wie sagte der große Tony Wilson einst so treffend? Alle sieben Jahre tritt eine neue Band auf die Bildfläche, die das Musikbusiness erschüttern wird. Oder war es doch Alan McGee? Oder gar ich? Anyway, eigentlich ist es ja auch egal, welcher schlaue Kopf das hat verlauten lassen, es ist endlich mal wieder an der Zeit, dass etwas passiert.

Die letzte wirklich sehr starke Gitarrenband waren meiner Meinung The Libertines. Das war so um 2004, zumindest bei uns in Deutschland. Es wäre also mal wieder an der Zeit, dass eine coole Band einen mal wieder bei den Eiern packt. Im Moment ist tatsächlich alles nur so halb gar, die White Lies haben ein ganz passables Debüt vorgelegt, wollten dann aber zu schnell in Richtung Depeche Mode, Maximo Park, Kaiser Chiefs und Bloc Party haben nach den ersten Alben auch immer mehr abgebaut und wenn wir ehrlich sind nur Schrott veröffentlicht. Was nun? Ich habe das Gefühl, dass wir so langsam wieder an einem Punkt angekommen sind, an dem etwas passieren muss. Ähnlich war es als die Strokes 2001 auf die Bildfläche traten. Vorher hörten alle nur Techno, Techno, Techno... Ist heute genauso. Alle wollen sie nur Techno Geballer hören. FUCK OFF! Die Grundpfeiler der Musikindustrie sollten mal wieder durch eine junge, tighte Gitarrenband erschüttert werden und dem ganzen Elektromüll mal gehörig den Kampf ansagen.

Wo sind die Oasis, Blur, Stone Roses, Strokes, Libertines oder Smiths von heute? Klar, es gibt The Drums und co. aber so richtige Hits liefern die auch nicht ab. Noel Gallagher sagte einmal, dass er Songs schreibe, bei denen man betrunken seinen Arm um seinen ' best mate' legt und mitgröhlt. Musik ist irgendwie so supercool geworden, ich kann mir nicht vorstellen, meinen Arm um meinen besten Freund zu legen und 'Let's go surfing', 'Apply Some Pressure' oder 'Banquet' zu gröhlen. Klar, im Grunde alles gute Songs, aber auf eine gewisse Art und Weise sprechen sie mir nicht aus der Seele, wie es meinetwegen 'Slide Away' damals wie heute tat. Ich will damit Noel Gallagher nicht als den Oberguru dar stellen, schließlich haut er einen mit seinem Solo Album auch nicht aus den Socken, aber es ist ein passendes Beispiel.

Warum kann eine Band heutzutage nicht mehr als ein gutes Album machen? früher hat das ja auch geklappt. Die Doors haben im ersten Jahr gleich zwei Alben raus gebracht und schafften in ihrer kurzen fünfjährigen Karriere immerhin sieben Alben, so etwas schafft heute höchstens noch ein Ryan Adams, wobei da die Qualität dann auch etwas nachlässt. OK, man hat nur eine begrenzte Anzahl an Tönen zur Verfügung, da wird es heute schon schwerer, eine neue Melodiefolge zu schreiben, aber möglich ist es. Ich denke, heute wird sich auf dem Erfolg zu sehr ausgeruht oder man muss dann nach einem Erfolg genau das Gegenteil von dem machen, was die Leute von einem erwarten. Aber warum? Ich habe keine Antwort. Anyway, ich bin gespannt, was uns 2012 erwartet.

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